Team
Univ.-Prof. Dr. Hauke Egermann
Emil-Figge-Strasse 50
44227 Dortmund
Bio
Hauke Egermann ist Professor am Institut für Musik und Musikwissenschaft an der TU Dortmund. Hier leitet er das Dortmund Systematic Musicology Lab (DSML). Nach dem Studium der Musik- und Medienwissenschaften an der Hochschule für Musik und Theater Hannover (MA 2006), studierte er Neurowissenschaften am Zentrum für systemische Neurowissenschaften Hannover und forschte gleichzeitig er im Institut für Musikphysiologie (Dr. phil. 2009, HMT Hannover). Anschließend wirke er als Postdoctoral Research Fellow am Interdisciplinary Centre for Music Media and Technology (McGill University), Centre for Digital Music (Queen Mary, London), sowie dem Fachgebiet Audiokommunikation (TU Berlin). Im Jahr 2015 war er Visiting Reserach Fellow am Centre for Digital Music, Queen Mary, University of London. Im Jahr 2016 habilitierte er sich für das Fach Musikwissenschaften an der TU Berlin. Seine Forschung fokussiert sich zum Großteil auf ein Verständnis der Wirkung von Musik auf Zuhörer. Dabei koordinierte er Forschungsprojekte zur Produktion and Rezeption von Musik in/mit digitalen Medien (3DMIN, ABC_DJ), oder aber zur Wirkung von live aufgeführter Musik.
Research Statement
Das Dortmund Systematic Musicology Lab (DSML) hat sich zum Ziel gesetzt, musikalisches Verhalten und Erleben, inklusive der Produktion, Verarbeitung und Rezeption von Musik, zu erklären und zu verstehen. Das durch diese Forschung entstehende Wissen wenden wir auch auf die Musikpraxis und die Entwicklung musikalischer Technologien an.
Unsere Hauptinteressen, an ECR teilzunehmen, lassen sich in vier Gruppen gliedern:
- Wir haben ein Audience Response System entwickelt welches EMG, ECG, BVP, GSR misst. Dieses möchten wir ausbauen, sodass es nonverbale, körperliche Daten erheben kann, die die Publikumserfahrung repräsentieren (z.B. Upham, et al., 2018). Dabei interessieren wir uns besonders für die Rolle von Gesichtsausdrücken in Reaktion auf Musik und wie diese bei Publika verlässlich erhoben werden können (Kayser & Egermann, 2018).
- Wir interessieren uns für die Untersuchung des sozialen Erlebes beim Musikhören. Dabei evaluieren wir insbesondere, wie körperbasierte Messungen von Synchronisation und Verhaltensimitationen (zwischen Publikumsmitgliedern und MusikerInnen) mit subjektiven und kollektivem Erleben korrelieren. Diese Forschung baut auf früheren Studien über die Rolle von Empathie und emotionaler Ansteckung beim Musikhören auf (O’Neill & Egermann, submitted).
- Die Theorie zu Musikalischer Erwartung ist oft auf Musikhören angewendet worden. Bisher gibt es keine Forschung zu statistischem Lernen von Konzertritualen und -konventionen, wie z.B. typische Programmabfolgen und Verhaltenskonventionen. Wir gehen davon aus, dass erfahrenere KonzertbesucherInnen stärker auf unkonventionelle Konzertelemente reagieren, weil sie stärkeres schematisches Wissen darüber haben, wie „normale“ Konzerte funktionieren.
- Die Theorie ästhetischer Bewertung als ein Emotionsinduktionsmechanismus (Juslin, 2013) verfügt bisher noch über keine solide theoretische und empirische Basis. Wir möchten herausfinden, inwiefern verschiedene Eingriffe in das Konzert die unterschiedlichen ästhetischen Urteile über den Wert des Konzerts beeinflussen, die wiederum Auswirkungen darauf haben könnten, wie das Publikum auf das Konzert reagiert.